Zehn Tage Frühling

Natürlich fuhr ich auch wegen der dann reichlich fotografierten und hier gezeigten Störche in die Extremadura. Angeblich sollen dort 12. 000 Brutpaare nisten, also annähernd dreimal so viele wie bei uns, aber die Extremadura mit ihren Steppen, Wäldern, Flüssen und Bergen ist weit mehr als ein Storchenparadies.

Die dünnbesiedelte Provinz an der Grenze zu Portugal gilt als älteste Kulturlandschaft Spaniens. In den berühmten Kleinstädten, im zum Weltkulturerbe zählenden Caceres oder im einst römischen Merida fotografierte ich zwar altes Gemäuer, aber (fast) nur, wenn dort Weißstörche nisteten. Engstirniges Spezialistentum, man sollte sich schämen.

Jetzt im späten Frühling leuchteten goldgelber Ginster und violetter Schopflavendel in den Korkeichen- und Steineichenwälder, zwischen den Bäumen weidende Pferde, Rinder (Kampfstiere eingeschlossen), schwarze Schweine, die Produzenten der berühmten Schinken, Schafe mit Kuhreihern als Reiter. An den Wegrändern die stets zerknittert aussehende weiße Lackzistrose.

Alle Singwarten, so schien es, waren besetzt. Gesang von überall her, von Erdhügeln, Steinhaufen, Zaunpfählen und den Drahtzäunen am Rande der ausgefahrenen Wege. Aus dem Auto ließen sich viele der Vögel fotografieren, die singenden Theklalerchen, der Steinkauz auf den Steinhaufen, Wiedehopfe mit und ohne Nahrung für die Jungen, die Bienenfresser. Einer Lerche rutschte ich auf meinem Fotohocker sitzend langsam näher, im Schallschutz jeder verzückt gesungenen Strophe schaffte ich ein oder zwei Meter.

Alle Singwarten, so schien es, waren besetzt. Gesang von überall her, von Erdhügeln, Steinhaufen, Zaunpfählen und den Drahtzäunen am Rande der ausgefahrenen Wege. Aus dem Auto ließen sich viele der Vögel fotografieren, die singenden Theklalerchen, der Steinkauz auf den Steinhaufen, Wiedehopfe mit und ohne Nahrung für die Jungen, die Bienenfresser. Einer Lerche rutschte ich auf meinem Fotohocker sitzend langsam näher, im Schallschutz jeder verzückt gesungenen Strophe schaffte ich ein oder zwei Meter.

Für die Balz der Zwergtrappen in der weiten Steppe bei Cabeza del Buey war es Ende April schon zu spät. Ich sah keinen ihrer lustvollen Luftsprünge mehr, nur höchst selten tauchte mal ein Kopf aus dem Gras auf. Dafür aber im Abendlicht einzelne Großtrappen und Herden mit bis zu vierzig Tieren am Horizont.

Zehn Tage in dieser wunderbaren Welt. Viel zu wenig Zeit für viel zu viele Ziele! Aber immerhin weiß ich jetzt, wo es sich im nächsten oder übernächsten Frühling lohnen könnte, in aller Ruhe auf vernünftige Bilder zu warten.

Meine Buchempfehlung:

Extremadura: Spaniens älteste Kulturlandschaft

Ein sehr schöner Bildband mit vielen praktischen Ratschlägen für Naturbeobachter und Fotografen, erschienen im September 2007, im Tecklenborg Verlag.