Samburu - Elefanten über Elefanten

Nach der Dürre frisch erwecktes Land: Grün an den Büschen und Bäumen und auf dem Boden, häufig auf roter Lateriterde. Auch in diesem Park hatten die mit den Massei verwandten Samburi ihre Ziegen- und Rinderherden in das Schutzgebiet getrieben. Wir sahen in der Steppe einzelne Skelette, viel weniger allerdings als vorher in der Masai Mara.

Das Ende der großen Trockenheit hatte aber auch die Tiere zu neuer Lebenslust erweckt. Ähnliche Schaukämpfe wie die Orycs Antilopen mit ihren Spießen zeigten übermütige Impalas oder Grants Gazellen. Selbst die gefährlich aussehenden Spieße der Orycs führen selten zu tödlichen Verletzungen.

Die Lebensfreude hatte auch die Elefantenherden erfasst, besonders die Jungen, die jetzt nicht mehr alle Kraft aufs Überleben konzentrieren mussten. In Samburu leben viele Elefanten. Nach den gestürzten, der Rinde entkleideten Bäumen in den schmalen Galeriewäldern am Fluss zu urteilen, deutlich zu viele.

Eindrucksvoll an einem späten Nachmittag das Rennen einer kleineren, vielleicht 30 Tiere umfassenden Gruppe zum Fluss, die Böschung hinunter und hinein ins Wasser. Inmitten der rennenden Kolosse die Jungen, manche bestenfalls zwei, drei Monate alt. Kein Wunder, dass ihnen inmitten der stampfenden Riesen nichts passierte: Elefanten gehen mit ihrem Nachwuchs äußerst sorgsam und liebevoll um, das konnte ich auch im Samburu immer wieder beobachten. Unten im Wasser umgaben meist 2, 3 Weibchen die sich übermütig im Wasser wälzenden Kleinen. Anders gesagt: oft wurden sie zur Freude des Fotografen von mächtigen Säulen verdeckt. Und als dann nach der Badekur das Ufer auf der anderen Seite erklommen werden musste, schoben (und verdeckten) hilfreiche Rüssel die immer wieder abrutschenden Jungtiere den Hang hinauf.

In der Trockenzeit, wenn selbst der Ewaso Ngiro kein Wasser mehr führt, graben Elefanten mit ihren Stoßzähnen Löcher in das Flussbett. Auch zum Nutzen anderer Tiere in der weiten Dornensteppe des Samburu.

Die letzten Elefanten dieser Tour in Harald Schwindls Geländewagen erlebten wir in den Regenwäldern des Mount Kenya Nationalparks. In etwa 2100 Metern Höhe überquerte die kleine Herde grasend eine Lichtung und verschwand bald wieder im Wald. Dort oben fotografierte ich einen der seltensten unter den vielen Hornvögeln Ostafrikas, den Silberwangenhornvogel. Über die merkwürdigen Partnerschaften anderer aus ihrer großen Familie in den Berichten über die Seen im Great Rift Valley.