Immer wieder Kraniche

"Muss das sein?", so ein guter Freund vor meiner jüngsten Tour nach Linum, "schon wieder Kraniche?".

Keine Ahnung, der Mann. Um sehr frei mit Goethe zu reden: "Wer ihren Gesang nicht gehört, der wird es nicht erjagen". In diesem Jahr kamen die Vögel rund zwei Wochen früher als üblich ins Rhinluch. Höchstzahl mit 45700 schon am 11. Oktober. Danach sank die Zahl bis auf rund 29.000 und stieg am Ende der ersten Novemberwoche wieder auf 36.400. Das Fotografieren war schwierig. Ein Versteck auf gut Glück hatte keinen Sinn. Die Wege waren gesperrt, nahe der Straßenrändern fühlten sich die Tiere sehr schnell gestört - zudem hatten die Bauern zum Schutz der frischen Saaten tief in den Feldern Ablenkfütterungen ausgebracht.

Also in aller Frühe mein Blechversteck vor eine Lücke im Buschwerk gefahren und gewartet. Das Vergnügen endete mit dem ersten stolzen Fotografen, der, das Stativ mit Kamera in der Hand zur nächsten offenen Feldeinfahrt schritt. Bevor er sich und das Gerät aufgebaut hatte, waren die Kraniche davon geflogen oder weit nach hinten geflohen. Fotografisch nichts Neues wie hier zu sehen ist.

Ende Oktober wurden übrigens auch noch 60.000 Nordische Gänse in Linum gezählt. Kurz nach dem Kranichausflug in der Frühe klang ihr Lärm nahe der ersten Teiche wie eine Berliner Hauptstraße zur Stoßzeit.

Auf 2006!