Was ist mit den Kranichen los?

Eine rhetorische Frage, denn über die in meinem Gästebuch geäußerten Vermutungen zum Verlust von sicheren Schlafplätzen hinaus kann ich dazu auch jetzt noch nichts sagen. Die Kranichleute zuckten mit den Schultern und fanden, "das sind nun aber eindeutig zu viele für Linum."

Hier einige präzise Zahlen. Am 24. 10., gezählt nach dem Tortenprinzip (jeder Zähler hatte sein Stück): 71. 500, am 30. 10. waren es über 80. 000, zwei Tage später dann 52. 000. Immer noch weit mehr als in den bisher besten Jahren. Die Nordischen Gänse liefen offenbar nebenher - sie blieben in den Zählberichten konstant bei "über 60. 000".

Von meinem Fotoplatz an den Teichen aus waren es weit mehr: gefühlte 100.000! Die Gänse stiegen als erste vor Sonnenaufgang hoch, oft so nahe, das sie wie eine Wolke vor meiner Kamera hingen.

Zu einer intensiveren Fotopirsch auf Kraniche konnte ich mich nicht entschließen. Ich hatte beim ersten Versuch einen guten Platz. Als Sichtschutz wie immer ein Tarnnetz vors Autofenster gehängt. Die Vögel kamen langsam auf mich zumarschiert und dann drehten sie ab. Direkt neben mein Auto hatte eine junge Dame mit einem mächtigen Objektiv an der Kamera ihren Wagen hingestellt. Natürlich gut sichtbar hinter offenem Fenster.

Aber vermutlich hätte mich dieser winzige Ärger nicht abgehalten, wenn ich von Linum mehr gewollt hätte als die großartigen Seh- und Hörerlebnisse mit den stolzen Vögeln.

Also für dieses Jahr (fast) nur Fotos vom Flug der Kraniche in den Tag. 2007, so denke ich, werde ich mir wohl ein Versteck an einem störungsfreien Platz bauen.