Kraniche 2010

Nach einem Jahr unfreiwilliger Abstinenz nun wieder Linum zur Kranichzeit. Vieles wie immer: die enormen Zahlen rastender Kraniche, der Anblick großer Gruppen auf den Feldern oder in der Luft. Gewohnt wie immer die Fotografenpein, wenn nach langem geduldigen Warten im versteckten Auto mit Tarnnetz vorm Fenster ein eifriges junges Mädchen mit hochgerecktem Fotohandy aufs Feld spurtet und die langsam näher gekommenen Vögel aufjagt. Rekordzahl des Linumer Herbstes 2100: 60.100 Kranichen, gezählt am 19. Oktober von den vielen Helfern um Ekkehard Hinke.

Die im Vergleich zu 2008 niedrigeren Zahlen könnten mit dem seltsamen Sommer zusammenhängen. Auf vielen Feldern um Linum stand der Mais noch in den ersten Novembertagen. Neu auch die nassen Wiesen, die von manchen Trupps als Schlafplätze genutzt wurden. Und wer sich früh zum Sonnenaufgang an den Teichen nicht zählen ließ, der kam auch nicht in die seit Jahren geführte Bestandsstatistik.

Zum Glück der Kranichfreunde blieben aber auch die traditionellen Schlafplätze nicht leer. Auch 2010 durften sie den spektakulären Einflug zehntausender Nordischer Gänse und Kraniche an strahlend schönen Oktoberabenden hören und sehen.