Winter im Odertal, 2009

Am 7. Januar las ich in der Tageszeitung meiner Criewener Wirtin den regionalen Winterbericht 2009: erstmals seit Jahreswechsel 2001/02 stabiler, länger anhaltende Schneedecke im Odertal. Richtig. Zur Kälte wird mitgeteilt: so kalt war es lange nicht, Auch richtig. Wie lange nicht, das allerdings schien unklar, variierend nach Messmethode. 17, 24 Jahre, 30 Jahre? Nach der Zeitungslektüre beim Frühstück sprang mein Auto nicht an.

Also Winter. Seit langem mal wieder in Brandenburgs einzigem Nationalpark. Ich wollte bei dieser Tour eigentlich Singschwäne fotografieren. Gesehen habe ich an einer nassen Stelle im tief gefrorenen Vorland nur die hier gezeigte kleine Gruppe. Zu hören und zu sehen vorbeifliegende Singschwäne und Höckerschwäne, die leicht am knatternden Fluggeräusch zu erkennen sind. Auf den Feldern entdeckte ich nur eine große Gruppe Nordischer Gänse, aufgejagt von einem Traktor und sofort wieder im Landeanflug zurück zu den Artgenossen.

So wenig Wasser in den Flutungspoldern hatte ich in vielen Wintern nicht erlebt. An einigen Stellen schob sich frisches, in der Sonne glitzerndes Oderwasser über die Eisschichten. Die Oder war an diesem Tage schon gänzlich zugefroren. Das Eis knirschte und knackte.

Auf kurzen, nicht zugefrorenen Abschnitten der Wasserstraße drängten sich Wasservögel, Enten, Rallen, Gänsesäger. Seeadler sah ich dreimal am Oderdeich, alle so weit weg, dass sich Fotografieren nicht lohnte. Was also blieb? Winterlandschaften, Stilleben. Wie ich zugeben muss, meist mit wenig Geduld fotografiert. Es war schön, aber einfach zu kalt.