Mitten im wunderbaren Frühling 2011 sollte man jede Kritik zurückhalten, aber ich kann die Wahrheit nicht unter den Teppich kehren: Es geht alles viel zu schnell! Ein Frühjahr hat für Fotografen gefälligst ganz allmählich ins Land zu schleichen. Ausreichend langsam für Frühjahrsblüher in den Buchenwäldern, für zwei, drei Touren an die Oder und den einen oder anderen Abstecher in den Spreewald.
Kurz vor Ostern dieser Super-Frühling im Nationalpark. Der Wetterbericht hatte für jeden meiner zwei Tage Hochnebel verkündet. Am ersten Morgen verschwand er nach drei Nebelstunden erst gegen Neun. Am zweiten schaffte ich es gegen Sechs gerade noch zum Sonnenaufgang. Nichts mit Nebel! Selbst zum immer äußerst dekorativ über den Polderwiesen liegenden Bodennebel hatte es nicht gereicht.
Auf den Wiesen der Nasspolder zwischen Stützkow und Teerofen stand zur Osterzeit überall noch Restwasser. Wenig Vögel, abgesehen von Weißstörchen in den Dörfern, von Höckerschwänen, Lachmöwen in Koloniegröße, einigen Seeschwalben und Enten auf den überschwemmten Polderwiesen. Jungschwäne und andere Nichtbrüter trieben sich im Deichvorland umher. Die im Nationalpark brütenden Höckerschwäne saßen schon auf ihren hochgebauten Nestern.
Erstmals sah ich einen Wiedehopf. Offenbar beginnt die Art die alten Kopfweiden als Brutplatz zu entdecken. Die fast schön üblichen Silberreiher versammelten sich an beiden Tagen in einer Gruppe von 20, 25 Vögeln in der Nähe von Stützkow. Zu weit für ein vernünftiges Foto.
Die ersten leuchtenden Farben fand ich in der Hartholzaue am Welsesee: das Gelb der dort im Frühjahr immer zu findenden Sumpfdotterblumen. Gelb schimmerte es dann auch im Gellmersdorfer Forst bei den Beständen der seltenen Adonisröschen.