In den Erlenbrüchen im Plagefenn beginnt das Frühjahr mit den Moorfröschen. Dem hier gezeigten bin ich meterweit auf dem Bauch hinterher gekrochen - ein buchstäblich hervorragendes Ziel für die Charaktertiere dieser feuchten Wildnis, der Mücken. Als zweites Frühjahrszeichen nach dem frischen Grün des Mooses und der Gräser folgte auf den Bulten - der weiß blühende Sauerklee. Wenig später stieg im Bruch die elegante Wasserfeder empor.
Das große Blühen hat die Wasser-Schwerlilie, vielversprechend in großen Gruppen überall zu sehen, in diesem Frühjahr verweigert. Nach einigermaßen fotografierbaren Exemplaren musste ich lange suchen. Dafür wagte sich das gelbe Rühr-mich-nicht-an in einen Graben am Hochmoor hinein - sie lebt gewöhnlich dort, wo das Salomonssiegel wächst, in den trockenen Teilen des Fenn.
Auf einem der Brüche sah ich Weibchen der Schellente, die in Bäumen am Rande des Fenns brütet. Kraniche waren häufig zu hören, zweimal begegnete ich im Frühjahr einem Schwarzstorch. Spechte klopften fast in jedem Teil dieser an Totholz reichen Landschaft - fotografiert habe ich nur Kleinspechte vor einer schmalen Nisthöhle in einer gespaltenen Buche. Ach ja, nicht zu vergessen das aufgefächerte Gefieder eines kunstvoll gerupften Grünspechts in einem Hochmoor. Eine wunderbare Welt!
Mit einem einzigen Manko: Nie hätte ich vermutet, dass es so schwer sein würde, bei den permanenten Angriffen der kleinen stechenden Ungeheuer nach Bildern zu suchen und einigermaßen gebaute Fotos zu machen. Oft half nur die Flucht.