Singschwan 6R01 gemeinsam mit 5R18

Die Spreewaldtour Anfang April 2010 endete wieder einmal an den Teichen von Stradow. Auf dem Baum neben der Fischerei klapperte das übliche Storchenpaar, am ersten Teich saßen Angler, ärgerten sich wie immer über beißunlustige Fische und genossen den kurzen Augenblick Aprilsonne.

An einem der Teiche traf ich, wie erwartet, ein Paar aus der inzwischen stabilen Population der Spreewälder Singschwäne. Noch dazu alte Bekannte: 6R01 hatte ich im März 2007 das erste Mal mit einem Partner beobachtet und fotografiert - mit 5R18, der zu diesem Zeitpunkt allerdings schon sein gelben Halsring verloren hatte. Seine Identität wurde, so Singschwanspezialist Axel Degen, zweifelsfrei am Fußring der Vogelwarte Hiddensee bestimmt.

An Degens präzise geführten Listen, zusammengestellt aus Meldungen Hunderter Ringableser zwischen Spreewald und dem Winterquartier in der Schweiz, lässt sich eindrucksvoll ihre Partnerschaft ablesen. Beide schlüpften hier in Stradow, 6R01 im Jahr 2001, das Männchen ein Jahr zuvor. Singschwäne bleiben gewöhnlich ein Leben lang zusammen. Gemeinsam überwinterten sie am Bodensee und kehrten danach immer wieder in ihre Brutheimat Spreewald zurück.

Zusammen beobachtet wurden sie erstmalig 2002 mit anderen Ringschwänen im Polder Kockrowsberg bei Lübben. Seit 2005 sind sie offenbar verpaart, das lassen viele Sichtungen vermuten. Seine erste Brut versuchte das Paar 2007, über den Erfolg ist nichts bekannt.

Ihr möglicher Brutplatz auf einer kleinen Insel lag bei meinem Besuch noch in einem abgelassenen Teich. Aber dieser Platz ist so attraktiv, dass sich mit Sicherheit noch andere Paare dafür interessieren dürften. Ich werde nachschauen.