Die Gänse blieben

Kein Herbst ohne Linum. Im späten Oktober habe ich nachgeschaut: alles wie immer, diesmal allerdings weit über 60.000 Kraniche auf den Schlafgewässern.

Zwei, drei Motive: Flugbilder vor allem und Situationen an einem der Gräben, die nach der mühsamen Feldarbeit für einen Schluck Wasser aufgesucht werden. Als es für mich eine Woche später ernst werden sollte, da waren die stolzen Vögel bis auf einen kümmerlichen Rest nach Süden verschwunden. Ein Kälteeinbruch hatte den Winter angekündigt und für gutes Segelwetter gesorgt.

Ich habe zum Ausgleich am sogenannten Maschinenteich, den ersten auf der linken Seite nach Graugänsen, Saatgänsen, Wald-Saatgänsen geschaut und dem Wassergetier, das sich dort herumtrieb: Höckerschwäne, Stock-, Schell-, Spieß- und Löffelententen, dazu als im Binnenland relativ seltene Durchzügler eine Gruppe von Sichelstrandläufern.

Auf der gegenüberliegenden Teichseite standen in Abständen etwa 20 Silberreiher, die längst kein Staunen mehr auslösen. Von Silberreihern als Brutvögel habe ich aus unseren Raum allerdings noch nichts gehört. Alles nur eine Frage der Zeit. Davon vergeht bis zur nächsten Kranichrast leider wieder eine ganze Menge. Im nächsten Herbst werde ich mir die Vögel nicht wieder in die Extremadura davonfliegen lassen.